In Baoshan, einem größeren Ort südwestlich von Liuku, wohnt ein guter chinesisch Kontakt von Baumhaus. Von unserer Generation wurde er zum chinesischen Baumhausfreiwilligen gekürt, da er uns bereits viel projekttechnisch geholfen hatte. Nun plante er, dass einige Freiwillige in diesen Ort fuhren, um dort das Projekt zu präsentieren. Natürlich stimmten wir zu und so fuhren Lina, Tobias und ich dort hin. Er sagt, er hätte alles für uns geplant und wir bräuchten nur kommen – gesagt, getan!
Dieser angeblich Plan stellte sich allerdings als völlig ungeplant
heraus. Er stellte sich vor, viel Zeit mit uns zu verbingen und
nebenbei etwas Projektarbeit zu machen – hier mal eine Schule, dort
ein Ministerium, der Rest sehen wir dann... Wir mussten ihn aber
bereits bei der Ankunft enttäuschen, schließlich konnten wir nur
drei Tage bleiben und hatten vieles vor.
Unsere Dienstreise stellte sich im Verlauf als immer schlimmere
Tortur heraus. Begann es damit, dass wir weder vom Bahnhof abgeholt
wurden, noch einen Schlafplatz besaßen, stürmte auf einmal ein
Fernsehteam in eine Imbissbude, wo wir saßen, da sie von einem
sturzbetrunkenen Regierungsbeamten gerufen wurden, uns zu filmen und
endete damit, dass der Vertrag zu unserem Baumhausfreiwilligen
abgelöst werden soll. In dieses drei Tagen entpuppte er sich als
übermotivierter, „ausländergeiler“ Schnorrer, der unserem
Projekt eher einen schlechteren Ruf zu verleihen drohte. Bereits am
zweiten Tag nahmen wir unsere Vorhaben selbst in die Hand und siehe
da: Wir hatten viele Erfolge, stoßen auf reges Interesse, knüpften
Kontakte und konnten so mit einem zufriedene Eindruck die Stadt
wieder verlassen! Vielleicht steht dort auch bald ein neuer
Kleidercontainer!
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