Samstag, 26. Juli 2014

Summerschool


Seit bereits 2 Wochen besuchen für dieses Jahr 49 Kinder die Summerschool in Liuku. Diese kommen aus den Slums in ganz Liuku verteilt. Doch halt – was ist eine Summerschool?

Die Summerschool ist, wie der Name schon sagt, eine Sommerschule, die in den Schulferien für 4 Wochen stattfindet. Von uns Freiwilligen ins Leben gerufen, haben die Slumkids hier vier Wochen Unterricht in verschiedenen Fächern und können ihr Wissen etwas erweitern, anderes nach- oder wiederholen. Auch dient die Summerschool dazu, neue Kinder im schulfähigen Alter zu beobachten und zu entscheiden, ob sie bereit für die Schule sind und in unser Slumkidsprojekt aufgenommen werden können. Dazu sind auch Besuche zu Hause wichtig – schließlich ist die finanzielle Lage der Familie auch ein wichtiger Punkt zur Entscheidungsfindung.

So beginnt der Tag für die Freiwilligen bereits sehr früh: es muss Frühstück besorgt werden und die Kinder abgeholt und zur Schule gebracht werden. Da ich immer den Abholdienst für die Kinder aus 2 Slums habe, heißt es: 7:30 Uhr an der Bushaltestelle stehen, damit sie um 8:00 Uhr in der Schule sind! Dort werden mit allen Kindern gemeinsam Hände gewaschen, bevor es Frühstück gibt und gemeinsam die Zähne geputzt werden – auch hier ist hygienische Erziehung im Fokus. Danach beginnt die erste Unterrichtsstunde. In den 4 Vormittagsstunden stehen Mathe, Chinesisch, Kunst oder Musik und für die 3. Klasse English auf dem Stundenplan. Montags und freitags steht zusätzlich Haare waschen auf dem Programm – eine Lausige Angelegenheit!  

Zum Mittag wandert das ganze Team in ein Restaurant. Dort erhalten wir für jedes Kind ein Essen. Danach folgt der schwierigste Teil des Tages: nach gemeinsamen Händewaschen und Zähne putzen heißt es ein Stunde Mittagsschlaf. In der dritten und zweiten Klasse gestaltet sich dies als weniger kompliziert, da sie es bereits aus der Schule gewohnt sind. Bei den neuen Kindern stellt sich dies jedoch als Kraftakt dar. Bis auf einen Tag war ich natürlich immer in der ersten Klasse eingeteilt, doch: irgendwann schläft dann doch jeder.

In den drei Nachmittagsstunden werden dann Sport, Mathe und Chinesisch unterrichtet. Vor dem Heimantritt wird dann gemeinsam das Schulgelände gefegt, aufgeräumt und die Toiletten geputzt – schließlich muss ein ordentlicher Eindruck hinterlassen werden.

Zwar sind die Tage immer sehr anstrengend, doch stets wird man mit lächelnden Kindergesichtern und herzhaftem Lachen belohnt. Natürlich darf bei allem Lernen das Spielen nicht zu kurz kommen und deswegen werden Kinder in die Luft geworfen, gespielt, gesungen und getanzt. Somit geht man jeden Tag mit neuer Motivation an das Projekt.

Montag, 30. Juni 2014

Pekingsreise


Ende Juni bekamen Jonas und ich dann die sehnlichst erwarteten Sommerferien. Keine Schule – Reisezeit! Die überschnitt sich sehr gut damit, dass Jonas´ Vater zuzeit ebenfalls in China war. So machten wir uns auf nach Peking, um ihn zu besuchen.

Doch natürlich lief die Reise nicht reibungslos ab. Bereits eine Viertelstunde nach Aufbruch stellten wir erste Pannen fest: Jonas und ich hatten beide unsere Kreditkarten vergessen und nicht noch einmal Geld abgehoben, bevor es los ging – also reisten wir fast ohne Geld los. Im Flugzeug angekommen, stellte sich ebenfalls der Flug als etwas schwieriger heraus: Wir durften vorerst nicht in Peking landen, sondern mussten ohne vorherige Benachrichtigung in der Mongolei zwischenlanden. Dort durften wir das Flugzeug nicht verlassen – zum Leidwesen der Chinesen und Verstärkung der allgemeinen Hektik. Mit über 4 Stunden Verspätung trafen wir dann in Peking ein. Dort war es allerdings zu spät, in unser Hostel einzuchecken, weswegen wir die erste Nacht im Hotel von Jonas´ Vater unterkamen. Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf zum Hostel, um zu erfahren, dass unser Zimmer bereits umgebucht wurde, da wir nicht erschienen waren. Doch schnell wurde zum Glück ein neues Zimmer gefunden. Dies machte zwar im Laufe der Woche auch einige Probleme – der Putz der Decke regnete auf uns nieder und es musste neu verputzt werden, doch so etwas sind wir nun wirklich gewohnt! Als wir dann Geld von Jonas Vater bekamen, welches er für uns im Hotel umgetauscht hatte, stießen wir wieder auf eine Panne: 350 Yuan stellten sich als Falschgeld heraus! So wurde dies im Hotel hin und her diskutiert, Überwachungsvideos angesehen, die Polizei gerufen, bis sich heruasstellte, dass uns die Scheine durch einen Taxifahrer untergejubelt wurden. Dieser überrumpelte uns mit seinem Trick unbemerkt beim Bezahlen.

Trotzdem war die Woche in Peking sehr schön! Wir hatten sehr gutes Wetter und besichtigten viele Stätten oder Parks, fuhren endlich einmal wieder Fahrrad, genossen westliches Essen und versuchten uns am Feilschen und Handeln in der „Seidenstraße“. Mit vielen neuen Eindrücken ging es dann also wieder in Richtung Südchina!

Montag, 23. Juni 2014

Hochzeitsfotos

Letzte Woche stieß ein Hochzeitsfotograph auf uns Ausländer. Er sprach uns an, da er eine neue Filiale eröffnen wollte und als Aushängeschild Bilder von Ausländern in seinen Laden hängen wollte. Er bat uns, bei einem Hochzeitsshooting teilzunehmen - wir würden komplett verpflegt werden und am Ende die Fotos mitnehmen können. Zu sagten wir zu und absolvierten einen ganzen Tag ein professionellen Fotoshooting. Dazu wurden wir typisch chinesisch aufs fast unkenntliche geschminkt und verziert. Da meine Hautfarbe anscheinend zu gebräunt war, wurde ich komplett gebleicht - sogar Finger und Arme! Da ich leider zu große Füße habe, sollten es allerdings keine werden, sondern ich musste in pinken Badelatschen in 4 Nummern zu klein tragen (diese fallen zum glück nicht auf, da ich demnach nur lange Kleider trug). Nach 8 Stunden Shooting, mehreren Mahlzeiten, einer Fahrt ins Grüne, bei dem alle Schaulustigen einschließlich Tankwarten und dem Militär an der Passkontrolle darüber informiert wurden, dass wir geheiratet hatten (die Fotographen hatten anscheinend Spaß daran... und ab nun werden wir mit belustigten Gesichtern angeschaut), bekamen wir unsere Fotos und konnten uns endlich die drei Kilo Schminke wieder abwaschen.



Blindenschule

Seit April besuchen wir Freiwilligen die Blindenschule in Liuku, um dort mit den Kindern am Wochenende mit den Kindern zu spielen, zu malen und zu basteln. Die 108 Kinder, die dort zur Schule gehen sind alle körperlich oder gesitig behindert und wohnen und lernen in der Schule. So ist unser Besuch am Wochenende von uns ein toller Ausgleich zum sonstigen Arbeiten. Jedes mal werden wir mit strahlenden Augen empfangen.

Montag, 12. Mai 2014

Neuigkeiten überall!

Wer schon fleißig meine Zeitungsartikel liest, kann nun noch mehr über mich lesen: auf dem Blog der Volksstimme poste ich ab nun auch! Hier mein erster Beitrag:

http://zuhause.volksstimme.de/
Ich wünsche großen Lesespaß!

Mittwoch, 7. Mai 2014

Tag der Arbeit!



Der erste Mai ist in China ein Feiertag – der Tag der Arbeit. Im Rahmen dieses Tages finden überall Aufführungen und Veranstaltungen statt und in der Regel sind nach diesem Tag ein paar Tage frei. Auch wir sollten dieses Jahr ein Programmpunkt dieser Feierlichkeiten sein.

Ein Woch zuvor wurde uns angekündigt, wir sollen aufgrund dieses Festes ein Lied mit den Lehrern der Berufsschule einstudieren – je mehr kommen, desto besser. Also erschienen 7 Freiwillige von uns und stellten bei der ersten Probe fest: wir werden vor der Regierung in einer großen Konzerthalle ein Lied auf den Kommunismus trällern! Nach drei Proben, standen wir also in der Konzerthalle Liukus und sangen zusammen mit den Lehrern dieses Lied. Dieses war ein Teil einer ganzen Aufführung, die als einzigen Inhalt die tolle Regierung und das tolle Leben hatte. Das ganze Programm erschien im Fernsehen. Da wir weder verstanden, was wir dort sangen, noch dahinter standen, war es ein recht lustiger abend und zur Belohnung konnten wir die freien Tage im Anschluss genießen!

Jonas, Lina und ich entschieden uns, in eines der abgelegensten Orte Chinas zu fahren. Das sogenannte Dulongtal wurde erst vor 60 Jahren entdeckt, seit 10 Jahren führt ein Weg dorthin. Hier wohnen auch die letzten 20 Frauen, deren Gesicht traditionell bis 1940 tätowiert wurde. Wir sollten zwei davon während unserer Reise sehen.Von Liuku aus brauchten wir zwei Tage, um dorthin zu gelangen. Der erste Tag war eine achtstündige Busreise nach Gongshan, eine Region nördich von Liuku an der Grenze zu Tibet. Dort wohnen ebenfalls 7 Freiwillige von uns, die wir gleich besuchten. Am zweiten Tag machten wir eine kleine Bustour zur ersten und sehr bekannten Biegung des Nujiang-Flusses. Dort wanderten wir ein bisschen und holten uns in fast 3000 Metern Höhe einen ordentlichen Sonnenbrand!

Am Tag darauf fuhren wir dann zusammen mit einer weiteren Freiwilligen aus Gongshan ins Dulongtal. Dort gelangt man in der Regel nur mit speziellen Trucks, die Geländetauglich sind, hin. Wir hatten allerdings Pech, bekamen keinen Truck, sondern mussten mit einem stinknormalen Minibus – mit Sommerreifen und ohne Profil – losfahren. Man erzähte uns, dass erst zwei Wochen zuvor die Straße freigegeben wurde. Vorher verhinderten die Schneemassen ein Durchkommen über den Pass. Doch glücklicherweise wird zur Zeit ein Tunnel durch den Berg gebaut, der das Hineinfahren ins Dulongtal erleichtern soll. So mussten wir nicht außen herum fahren, sondern konnten durch den Tunnel fahren. Doch dies verlief nicht völlig reibungslos: aus der anfänglich erhofften einstündigen Wartezeit vor dem Tunnel wurden ganze sieben Stunden. In der Zeit hatten wir nichts anderes zu tun, als mächtig im Schnee zu frieren. Ein Tunnelarbeiter erzählte uns, die Watezeit sei ungewiss – es könnte auch sein, dass man bis zum nächsten Tag warten müsse. Dies läge daran, dass am Tag zuvor zu viele Autos durch den Tunnel gefahren seien und nun einige Teile zerstört seien. Nun müssen diese erst wieder aufgebaut werden, bevor ein Durchkommen möglich ist. Alles sehr positive Aussichten!

Als wir dann endlich durchfahren durften, wussten wir auch, wieso der Tunnel zerstört worden war: Es handelte sich lediglich um einen Rohbau eines Tunnels! In einer großen Kolonne fuhren wir durch ein dunkles Loch, über uns wurde geschweißt, neben uns gehämmert und gegraben. Auch die Wände und der Boden waren nicht fertig. So stellte sich der Weg mehr als Abenteuerritt heraus. Als wir dann nach 11 Stunden endlich ankamen wollten wir nur noch essen und schlafen. Am nächsten Tag starteten wir ein Wanderung – natürlich im Regen! Wir entdeckten kleine Dörfer und eine wunderschöne unberührte Natur. Nach vier Stunden im Regen hatten wir keine Lust mehr und waren durch bis auf die Knochen. Promt in diesem Moment kam das erste Auto die Straße entlang, das uns wieder mit in den Hauptort nehmen konnte. Am Nachmittag beschlossen wir dann, mit einem Laster zu einem wunderschönen Wasserfall zu fahren. Die Fahrt dauerte vier Stunden durch Geröll, Schlamm, Wasser und natürlcih auf engen Straßen – rechts hohe Berge, links der Abhang. Aber die Fahrt lohnt sich trotz anhaltendem Regen und nebenverhangenen Aussichten. Den Tag darauf starteten wir erneut eine Wanderung in den Norden des Tals. Den ganzen Tag (bei Regen natürlich) liefen wir durch kleine Dörfer, den Fluss entlang und genossen die Aussichten.

Dann war unser Urlaub auch schon vorbei und wir mussten den Rücktritt wagen. Am Abend zuvor erfuhren wir, dass der Tunnel nun wieder gesperrt sei und wir außen herum fahren müssten. So schworen wir uns, nur in einen Truck einzusteigen, das sei wesentlich sicherer. Leider funktionierte auch das nicht, da der einzige Truck, der an diesem morgen fuhr, bereits voll war. Also wieder in einen Minibus. Doch natürlich sollte es dabei nicht nur bleiben. Der Siebensitzer wurde aufgrund des großen Andrangs an Rückreisenden restlos überfüllt. Unser Gepäck landete auf dem Dach, damit ein weiterer Fahrgast auf einem Campingstuhl, ein zweiter im Kofferraum mitfahren konnten. So starteten wir unseren Horrortrip. Unterwegs mussten wir viele Male aussteigen, um den Bus anzuschieben. Durch Schneemassen, Wasserfälle (schließlich war Tauwetter angesagt) und dichten Nebel waren wir mehrere Stunden unterwegs – wieder eine Seite hohe Berge und Schnee, andere Seite ein tiefer Abhang. Irgedwann gewöhnten wir uns dann an das hin und her rutschen, das hochspringen in einer Pfütze, den dichten Nebel und die Kälte und genossen die schöne Aussicht in 3000 Metern Höhe. Schließlich kommt man in dieses Tal nicht allzu oft – nun beginnt die Regenzeit, dann wird es immer gefährlicher und im September oder Oktober verhindert der Schnee erneut ein Durchkommen!







Zwischenseminar

Etwas verspätet ein Beitrag vom Zwischenseminar! Dieser Artikel sollte eigentlich im Baumhaus- Magazin erscheinen (Interessenten, die das lesen wollen bitte mich anschreiben! unter nokp22@gmx.de). Leider erschien er zu spät und das Magazin war bereits fertig gestellt wurden. Trotzdem finde ich, er ist es wert, veröffentlicht zu werden! Von Mohammed Ibrahim:


Aus allen Ecken des Nujiang Tals trafen sich die Baumhausfreiwilligen in Liuku. Der Projektleiter Julian war den weiten Weg aus Karlsruhe gekommen um das Zwischenseminar zu halten, welches in der letzten Märzwoche stattfand. Die Teilnahme am Seminar gehört zu den Aufgaben eines weltwaerts Freiwilligen. Sie soll die erste Hälfte des Jahres reflektieren, mit besonderem Fokus auf die persönliche Entwicklung, damit die restliche Zeit des Dienstes sinnvoll mit den vergangenen Erfahrungen und Erkenntnissen verknüpft werden kann. Daher war das Seminar in drei grundlegende Bereiche aufgeteilt, die sich auf unser Leben in China bezogen. Der Alltag in China, der Unterricht und die Projektarbeit.
Freiwillige stellen sich einer großen Herausforderung, wenn sie die chinesischen Schüler unterrichten. Die Schüler des Nujiang Tals haben im Vergleich zu Deutschland meist ein sehr niedriges Englischniveau. Daher müssen die Freiwilligen interessante Methoden finden um die sprachliche Hürde, zum einen die eigene chinesische Hürde, zum anderen die englische der Schüler, zu überwinden. Zudem sind viele Klassen sehr kompliziert zu handeln. Einige sind unruhig, einige desinteressiert, einige sehr schüchtern, sodass der Unterrichtet nur schwer zu Stande kommen kann. Vorallem die Freiwilligen in den ärmerem Regionen kämpfen mit gewaltigen Problemen in den Klassen. Somit wurde der Schwerpunkt des ersten Seminartages die Findung von hilfreichen Lehr- und Erziehungsmethoden. Freiwillige aus unterschiedlichen Teilen Nujiangs besprachen in kleine Gruppen ihre Erfahrungen und Lösungsvorschläge. Außerdem enstand eine Diskussion über die Anwendung des einschüchternen Schreiens in der Klasse. Während die eine Fraktion diese Methode als Mittel zum Zweck sich Respekt und Autorität zu verschaffen sah, konnte die andere Fraktion diese Methode nicht als gesunde Erzieherische Maßnahme billigen. Ziel war es eine allgemeine Baumhausrichtlinie zu finden, die sich zur Zeit in der Entwicklungsphase befindet.
Unser Alltag in China wurde mit dem besonderen Fokus auf unsere Entwicklung zu selbstständigen Erwachsenen behandelt. Viele Freiwillige sind erst im vergangenen Jahr von der Schule abgegangen und verlassen ihr Elternhaus zum ersten Mal für so einen langen Zeitraum. Der Alltag gestaltet sich als neuer Lebensabschnitt, in dem viel lernen Verantwortung zu übernehemen, zu aller erst für sich selbst. Man muss selber kochen, mit der Hand waschen und auf die fremde chinesische Kultur zugehen. Durch das Erlernen der Sprache zum Beispiel kommt man den Menschen viel näher und erleichtert sich viel Aufgaben. Dies erfordert jedoch sehr große.Disziplin. Wie haben sich die Freiwilligen in der Fremde weiterentwickelt? Es gibt sehr viele von der Weiterbildung der eigenen Reife sprachen. Einige taten sich zuerst sehr schwer alleine klar zu kommen, finden aber immer mehr zu einer gezielten Richtung. Es gibt nur sehr wenige, die kaum eine Veränderung in diesem Jahr an sich sehen.
Eine sehr große Verantwortliche für die persönliche Entwicklung bildet die Projektarbeit, die nicht üblich in den meisten Weltwärts Programmen ist. Baumhaus gibt seinen Freiwilligen die Chance sich den Problemen in der Regionen zu stellen. Sie haben die Möglichkeit eigene Projekte zu starten und bestehende weiterzuführen und zu verfeinern. Im Seminar sollte die bisherige Projektarbeit beleuchtet werden. Probleme erkannt und behoben werden, sodass man sich im nächsten Jahr auf die nachhaltige Weiterführung und Bildung von Projekten konzentrieren könnte. Viele Freiwillige bemängelten die fehlende Nachhaltigkeit in den Projekte , dass heißt der selbsttragendende Faktor, der zum Beispiel durch chinesische Unternehmen oder Helfer verstärkt werden kann. Die stärkere Einbindung von chinesischen Interessenten soll ein Schwerpunkt in der zukünftigen Arbeit sein. So soll in diesem Jahr daraufhingearbeitet werden, das Know How des Kleiderprojekt in die Hände von chinesischen Hilfsgruppierungen an Schulen abzugeben. Einheimische Schüler sollen lernen wie man einen Container aufstellt, Kleider sortiert und in Dörfern verteilt. Fortschritte in diesem Bereich gab es zum Beispiel in Xiamen.(Artikel in der letzten Ausgabe).
In einem Brainstorming sammelten die Freiwilligen neue Projektideen, die sie in kleinen Gruppem zu stichhaltigen Konzepten ausarbeiteten. Nach einem halben Jahr in China erkennt man viele Problematiken und beginnt die Lage in der Region zu verstehen. Viele interessante Ideen wurden gesammelt und entwickelt, welche in  der zweiten Hälfte des Dienstes umgesetzt werden sollen. Beispiele für nachhaltige Konzepte waren der Verleih von Brillen an Schulen, die Etablierung des Tourismus, durch Kartierung von Wanderrouten und die Einstellung von lokalen Bewohnern als Guides, sowie die Vermittlung von Wissen und die Unterstützung zur Bildung eines Micro-Business (z. B. ein Essensstand mit westlichen Delikatessen) an Slumbewohnern. Die Vorbereitungen laufen zur Zeit sehr effizient.
Neben dem sehr gefüllten Zeitplan des Seminars, gestaltete jede Gruppe aus den vier Countys des Tals eine kreative Vorstellung. Bei der Ankunft der Freiwilligen wurde eine Schnitzeljagd durch die ganze Stadt veranstaltet, es wurde traditionell getanzt oder Wettkämpfe ausgetragen. Sogar eine musikalische Inszenierung des berühmten Dramas Hamlet wurde auffgeführt. Jeden Abend traf sich die große Gruppe um gemeinsam etwas zu unternehmen. Lange Nächte ging das Dorf auf Werwolfjagd und man veranstalte einen sehr witzigen letzten Abend im KTV, der Karaoke Bar.
Am ersten April verabschiedeten sich die Freiwilligen und der Projektleiter begann mit seiner Reise durch die verschiedenen Countys von Nujiang. Das Zusammentreffen der Gruppe stärkte den Austausch und den Halt der Gruppe sehr. Man konnte viele Probleme reflektieren und mit neuen Zielen und Erkenntnissen die Veranstaltung verlassen. Auch wenn der Zeitplan strikt und gesteckt voll war, sodass einige essentielle Punkte nur sehr oberflächlich behandlet wurden, schloßen die Freiwilligen dieses Seminar mit klarem Blick in Richtung Zukunft ab. Mal sehen was die zweite Hälfte bringt. Ich bin sehr zuversichtlich - und das ist ganz bestimmt kein Aprilscherz.

Viele Grüße aus Fugong

Mohammed